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(Ort der Veranstaltung: Dorfanger in Klosterdorf.)

Klosterdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberbarnim im Brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland (https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Märkisch-Oderland). Es liegt auf dem Barnim und hat 1124 Einwohner (Stand 2022); das Dorf wird verwaltet vom Amt Märkische Schweiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Klosterdorf_Oberbarnim).  Seit 1890 ist die Märkische Schweiz als Tourismusregion etabliert. Klosterdorf ist heute ein kleines typisch brandenburgisches Dorf, welches vermutlich um 1230 gegründet wurde. Es vereinigt die Schönheit der Natur und die Nähe zum pulsierenden Leben der Großstadt. In der Dorfmitte steht die kleine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, die noch deutlich romanische Züge aufweist. In unmittelbarer Nähe befindet sich unter anderem der, durch die Initiative der Einwohner verschönerte Anger mit seinem Kernstück, dem Dorfteich. Romanische Feldsteinbauten begleiten die Kirche um den Dorfteich. Das Gewässer wird relativ stark befischt und von den Bewohnern als Top-Gewässer bewertet. Zielfische: Karpfen, Giebel, Rotfeder, Karausche. An diesem Teich findet seit der 750-Jahrfeier im Jahre 1997 das „Traditionsfest der Gemeinde Klosterdorf mit dem Teichprinzenpaar“ statt, welches jedes Jahr am letzten August-Wochenende viele Besucher anlockt. Weitere Anziehungspunkte sind das Bildungswerk, Atelier und die Holzofenbäckerei der „ÖkoLeA“, sowie die Reitanlage und das neue Gemeinschaftshaus mit Saal und Vereinsräumen.

Wie im Artikel „Wassermangel: Fontäne im Klosterdorfer Teich sprüht nur sporadisch“ (MOZ, 04.07.2020, von Uwe Spranger) mitgeteilt wurde „…Auch für die Fontäne im Dorfteich gibt es zwar einen Brunnen. Der sei „bestimmt 40 bis 50 Jahre“ alt, diente früher mit zur Versorgung des Dorfes. Er sei lange nicht so tief und gebe deutlich weniger Wasser her, erläuterte Herr Arndt (der ehemalige Bürgermeister). Der Bürgermeister sprach von maximal einem Kubikmeter pro Tag. Deshalb konnte die Fontäne zuletzt nur noch sporadisch in Betrieb gehen und nicht wie früher regelmäßig morgens und abends…“. Zurzeit hat sich diese Situation sogar noch verschlechtert: Fast alle stehenden oder langsam fließenden Gewässer in Ostbrandenburg und weit darüber hinaus sind stark eutrophiert, verbreiten einen unangenehmen Geruch und gehen – vor allem im Falle der Lage in der Dorfmitte – als Erholungsort und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft verloren.

MITI e.V. erhielt vom MLUK des Landes Brandenburg einen geförderten Auftrag, in den Kommunen eine nachhaltige, kostengünstige Variante der Renaturierung dieser Gewässer zu propagieren. Das Ziel des im Rahmen des LEADER-Programmes durchgeführten Projektes “Sensibilisierung lokaler Akteure für eine nachhaltige Sanierung stehender Gewässer in den Kommunen” (siehe MITI Web-Seite: https://www.miti-ev.de/1607-2/) bestand in der Sensibilisierung der kommunalen Akteure einschließlich der Einwohner zur Umsetzung wissenschaftlich-technischer Erkenntnisse bei der naturbelassenen, ökologischen Sanierung eutrophierter stehender Gewässer und der sie umgebenden Auen. Im Rahmen von vielen Seminarveranstaltungen in Kommunen, die Mitglieder der LAG Märkische Seen sind, wurden geeignete Methoden erläutert. Dadurch wurden die verantwortlichen Amtsträger und lokale Akteure (gewählte Abgeordnete des Bundes, des Landes, des Kreises und der Kommune, lokale Interessengruppen, Senioren-Gruppen, Sport-vereine, Schülergruppen, konfessionsgebundene Gruppen u.a.m.) in die Lage versetzt, diese innovativen Technologien zu verstehen und entsprechende Förderanträge zur ökologischen Sanierung der Gewässer und umliegender Auen als kultureller Mittelpunkt der Gemeinde einzureichen.

Die Information über dieses am 28.06.2024 zunächst abgeschlossene Projekt, insbesondere seine praktischen Erfolge, z.B. über „erste Ergebnisse einer erfolgreichen naturbelassenen Dorfteichsanierung im Landkreis MOL, OT Wölsickendorf, am 11.07.2024 (siehe MITI Web-Seite: https://www.miti-ev.de/2746-2/) hat sich unter der MOL-Bevölkerung weit verbreitet. Deswegen hat das Forschungs-institut MITI zahlreiche Anfragen von interessierten Bewohnern, wie z.B. Herrn Martin Webber, Oberbarnim, erhalten, der ein Treffen von (1) zuständigen Mitarbeitern der Gemeinde Oberbarnim (Herr Stefano Genduso, Frau Britta van der Wall), (2) dem 1. Vorsitzenden des MITI-Vorstandes, Prof. Dr. Edgar O. Klose, und (3) Herrn Peter Neumann, Geschäftsführer der Märkische Wirtschaftsgenossenschaft e.G.i.G., Strausberg, dem Auftragnehmer des Ortsvorstandes Wölsickendorf-Wollenberg der Gemeinde Höhenland, LK MOL, zum Stand der Renaturierung Dorfteich Klosterdorf am 04.04.2025 organisierte.

Dorfteich Klosterdorf (Bild links); Gespräche über die Sanierungsmöglichkeiten: Herr Neumann, Herr Genduso, Frau Britta van der Wall und Herr Webber (von links nach rechts).

Peter Neumann berichtete über ein erfolgreiches Ergebnis im LK MOL, im Ortsteil Wölsickendorf-Wollenberg der Gemeinde Höhenland und äußerte sich über die Möglichkeit eines Einsatzes dieser naturbelassenen, ökologischen Sanierung eutrophierter stehender Gewässer und der sie umgebenden Auen auch in Klosterdorf.

Prof. Dr. Edgar O. Klose betonte Folgendes: Im Falle einer erfolgreichen Durchführung dieses Verfahrens in einem stehenden Gewässer kann die örtliche Bevölkerung durch permanente Anzucht der für dieses Gewässer geeigneten nicht toxischen Bakterien und deren gezielte Einbringung in die jeweiligen Gewässer eine wiederholte Eutrophierung des Gewässers aus eigener Kraft verhindern. Die Schlamm-Stoffe werden auf diese Weise bis auf notwendige Restanteil abgebaut: Diese Prozesse sind nachhaltig im Sinne der SDG der UN! Es wurde weiterhin über die Vorteile dieser Methode im Vergleich zum Ausbaggern – einer teuren und nicht nachhaltigen Methode – diskutiert und verabredet, über konkrete Möglichkeit zur vollständigen Sanierung des Dorfteiches in der Gemeindevertreter- Versammlung am 07.04.2025 im Gemeindezentrum Klosterdorf zu diskutieren.