Fortsetzung des Projektes (LEADER-Programm):
„Sensibilisierung lokaler Akteure für eine nachhaltige Sanierung
stehender Gewässer in den Kommunen“
Gespräche zur praktischen Anwendung einer naturbelassenen Dorfteichsanierung in der Gemeinde „Märkische Höhe“(04.09.2024)
Ort der Veranstaltung: Lebenszentrum Thomas Müntzer, Mittelstr. 20, OT Reichenberg, 15377 Märkische Höhe.
Auf die Einladung der Bürgermeisterin, Frau Roos, wurde am 04.09.24, um 19.00 Uhr in der Gemeinde „Märkische Höhe“ als Tagungsordnungspunkt der Gemeindevertretersitzung das im Rahmen des LEADER-Programmes durchgeführte Projekt ” Sensibilisierung lokaler Akteure für eine nachhaltige Sanierung stehender Gewässer in den Kommunen” (siehe MITI Web-Seite: https://www.miti-ev.de/1607-2/) von Prof. Dr. Edgar O. Klose dargestellt. HIER ist der Vortrag zu finden.
An der Versammlung nahmen u.a. der Amtsdirektor Märkische Schweiz, Herr Marcel Kerlikofsky, die Bürgermeisterin, Frau Käte Roos, die Ortsversteherin, Frau Yudith Borau, sowie einige interessierten Einwohner teil. Von MITI e.V. Seite war die Referentin und Netzwerkmanagerin, Dr. Tatyana Karasyova, anwesend. Der Geschäftsführer der Märkische Wirtschafts-Genossenschaft e. G.I.G (MWG), Dipl.–Ing. Peter Neumann hat seine praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet „naturbelassene Dorfteichsanierung“ in der Diskussion mitgeteilt.
MITI e.V. erhielt vom MLUK des Landes Brandenburg einen geförderten Auftrag, in den Kommunen eine nachhaltige, kostengünstige Variante der Renaturierung dieser Gewässer zu propagieren. Das Ziel des am 28.06.2024 zunächst abgeschlossenen Projektes bestand in der Sensibilisierung der kommunalen Akteure einschließlich der Einwohner zur Umsetzung wissenschaftlich-technischer Erkenntnisse bei der naturbelassenen, ökologischen Sanierung eutrophierter stehender Gewässer und der sie umgebenden Auen. Im Rahmen von Seminarveranstaltungen in Kommunen, die Mitglieder der LAG MS sind, wurden geeignete Methoden erläutert. Dadurch wurden die verantwortlichen Amtsträger und lokale Akteure (gewählte Abgeordnete des Bundes, des Landes, des Kreises und der Kommune, lokale Interessengruppen, Senioren-Gruppen, Sportvereine, Schülergruppen, konfessionsgebundene Gruppen u.a.m.) in die Lage versetzt, diese innovativen Technologien zu verstehen und entsprechende Förderanträge zur ökologischen Sanierung der Gewässer und umliegender Auen als kultureller Mittelpunkt der Gemeinde einzureichen.
Am 11.07.2024 wurde ein erstes erfolgreiches Ergebnis in LK MOL, im Ortsteil Wölsickendorf-Wollenberg der Gemeinde Höhenland, vorgestellt, welches vom Auftrag-geber – Ortsvorstand Wölsickendorf, dem Auftragnehmer – Märkische Wirtschafts-genossenschaft e.G.i.G., Strausberg, sowie dem Märkischen Institut für Technologie- und Innovationsförderung (MITI e.V.) präsentiert wurde (siehe MITI Web-Seite https://www.miti-ev.de/demonstration-eines-ersten-ergebnisses-einer-erfolgreichen-naturbelassenen-dorfteichsanierung-im-landkreis-mol/). Die dabei anwesende Bürgermeisterin von Märkische Höhe, Frau Käte Roos, zeigte ein großes Interesse an dieser naturbelassenen, nachhaltigen Methode zum Abbau des Schlammes durch Zerlegung in seine natürlichen Bestandteile und wollte mehr wissen über diese Technologie sowie verschiedene Möglichkeiten zu ihrer praktischen Umsetzung in ihrer Gemeinde. Märkische Höhe ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland). Sie wird vom Amt Märkische Schweiz (bis 2021: Amt Neuhardenberg) verwaltet (https://de. wikipedia.org/wiki/ Märkische_Höhe) und liegt am nördlichen Rand des Naturparks Märkische Schweiz, zwischen Seelow und Bad Freienwalde (Oder). Sie entstand am 31. Dezember 2001 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Batzlow, Reichenberg und Ringenwalde. (https://www.amt-maerkische-schweiz.de/gemeinden/ gemeinde-maerkische-hoehe/). Seit Jahren ringt die Gemeinde Märkische Höhe um eine Sanierung des Dortfteichs Ringenwalde. Geringer Wasserstand verschärft das Arsen-Problem. „Gibt es noch eine Chance, die Giftstoffe zu entfernen und das Gewässer zu sanieren?,“- fragte der ehemaliger Bürgermeister, Herr Thomas Berger, in dem am 13.12.2023 in der Märkische Oderzeitung veröffentlichten Artikel (https://www.moz.de/lokales/strausberg/ wassermangel-in-maerkische-hoehe-gift-im-dorfteich-ringenwalde-_-das-plant-die-gemeinde-72503187.htm). Dieses Thema ist zurzeit noch aktueller geworden. Prof. Dr. Edgar O. Klose hat in seinem Vortrag die naturbelassene Methode einer Dorfteichsanierung dargestellt. Dabei betonte er Folgendes: Im Falle einer erfolgreichen Durchführung dieses Verfahrens in einem stehenden Gewässer kann die örtliche Bevölkerung durch permanente Anzucht der für dieses Gewässer geeigneten Bakterien und deren gezielte Einbringung in die jeweiligen Gewässer eine wiederholte Eutrophierung des Gewässers aus eigener Kraft verhindern. Die Schlamm-Stoffe werden auf diese Weise bis zu 100% abgebaut: Diese Prozesse sind nachhaltig im Sinne der SDG der UN!
Vortrag von Prof. Dr. Edgar O. Klose (links); Gemeinderats-Sitzung am 04.09.2024 (rechts, Frau Bürgermeisterin steht in Zentrum).
Die in den Diskussionen gestellten Fragen betrafen hauptsächlich (1) den Vergleich zwischen dem Ausbagger-Verfahren und der naturbelassenen Technologie (Vorteile / Nachteile der Methoden); (2) Dauer der ersten Sanierung bis zum ersten (vollständigen) positiven Ergebnis; (3) die Finanzierungsmöglichkeiten derartiger Projekte, (4) die Beseitigung der Giftstoffe im Schlamm; (5) die aktive Teilnahme von Einwohnern; (6) die Notwendigkeit eines Monitorings bei der Sanierung.
Es wurden auch die wichtigsten Probleme der Region erwähnt, wie z.B. (1) die „Entwässerung“ in der Umgebung: seit 2017 gibt es kaum Wasser in den in der Gemeinde vorhandenen Dorfteichen; (2) das Fehlen von Grundwasser; (3) das Vorhandensein von Giftstoffen im Schlamm (insbesondere von Arsen). „Unser Problem ist umfassender, weil wir zuerst große Umweltprobleme lösen müssen“, so die Meinung der Anwesenden. Alle Teilnehmer unterstrichen die Bedeutung der Sanierungen stehender und/oder langsam fliesender Gewässer für die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Frau Bürgermeisterin lobte die am 11.07.2024 dargestellten Ergebnisse im Ortsteil Wölsickendorf-Wollenberg der Gemeinde Höhenland, LK MOL, bedankte sich bei dem Vortragenden und betonte hoffnungsvoll „Heute ist nur ein erster Einstieg in die Problematik!“.