Auf Einladung des 1. Vorstandsvorsitzenden des Forschungsinstitutes MITI (www.miti-ev.de), Prof. Dr. Edgar Klose, besuchten zwei Professorinnen der „Saken Seifullin Kazakh Agro Technical Research University“ (KATRU), Astana, der Fakultät für Energie (https://kazatu.edu.kz/en), – Akademiemitglied Prof. Dr. Galina Tatkeyeva, und Prof. Dr. Gulim Nurmaganbetova – in Zeitraum vom 15.09.25 bis zum 19.09.25 Deutschland.
Im Rahmen des nationalen Programmes „Competition of grant financing of scientific and (or) scientific and technical projects of the Ministry of Science and Higher Education of the Republic of Kazakhstan“ arbeitet die kasachische Universität KATRU an einem bedeutenden Projekt «Development of indirect thermal protection systems for asynchronous generators of wind power plants». Dabei spielen die europäischen / deutschen Technologien für die kasachischen Wissenschaftlern eine entscheidende Rolle.
Teil 4: Besuch der Technischen Universität Berlin, Fakultät Elektrotechnik, und Fachgespräche mit Prof. Dr. Uwe Schäfer, Lehrstuhl für elektrische Antriebstechnik (Schwerpunkt: Asynchrongeneratoren für Windkraftanlagen) Am 18.09.2025 fand ein weiterer Besuch der kasachischen Gäste, Akademiemitglied Prof. Dr. Galina Tatkeyeva, und Prof. Dr. Gulim Nurmaganbetova, „Saken Seifullin Kazakh Agro Technical Research University“ (KATRU), Astana, Fakultät für Energie (https://kazatu.edu.kz/en), in einer Forschungseinrichtung in Berlin statt, und zwar in der Technischen Universität Berlin. Die Gäste wurden empfangen von Prof. Dr.-Ing. Uwe Schäfer, Fakultät IV – Elektrotechnik und Informatik, Institut für Energie- und Automatisierungstechnik, Fachgebietsleitung Elektrische Antriebstechnik. An dem Gespräch nahmen von MITI-Seite der 1.Vorsitzende des Vorstandes, Prof. Dr. Edgar Klose, sowie die Referentin und Projektleiterin, Dr. Tatyana Karasyova, teil.

Prof. Dr. G. Tatkeyeva, Prof. Dr. G. Nurmaganbetova.
Mitten in Berlin, im Zentrum einer der dynamischsten Metropolregionen Europas, vereint die Technische Universität Berlin (https://www.tu.berlin/) Tradition und Zu-kunftsorientierung. Sie ist auf Universitäts-Ebene die einzige Einrichtung mit technischem Profil in der deutschen Hauptstadt und eine der größten Technischen Universitäten in Deutschland. Gemeinsam mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin bildet sie seit 2019 die „Berlin University Alliance“. Der Exzellenzverbund fördert Spitzenforschung, stärkt den wissenschaftlichen Austausch und sucht gemeinsam nach Lösungen für gesellschaftlich relevante Fragestellungen. Damit sind in Berlin die Strukturen für ein einzigartiges wissenschaftliches Ökosystem gesetzt.
An der TU Berlin forschen rund 2.500 wissenschaftliche Mitarbeiter und rund 400 Professoren. Rund 33.000 Studenten können aus rund 140 Studiengängen wählen. Das zeigt die außergewöhnliche Vielfalt an Lehr-, Forschungs- und Entwick-lungsmöglichkeiten – von den Grundlagen bis zur Anwendung. Neben den klassischen Ingenieur- und Naturwissenschaften prägen auch die Geistes-, Sozial-, Planungs- und Wirtschaftswissenschaften das Profil der Universität – und schaffen ein Umfeld, in dem technologische Expertise und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Schäfer erhielt 1984 bzw. 1989 sein Diplom und seinen Doktortitel in Elektrotechnik von der RWTH Aachen (https://www.tu.berlin/ea/ueber-uns/leitung). Von 1985 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Elektrische Maschinen der RWTH Aachen. Von 1990 bis 1994 war er bei der AEG Corporation als Entwicklungsingenieur beschäftigt. Von 1994 bis 2003 hatte er ver-schiedene Positionen bei der Daimler Chrysler Corporation inne, zuletzt als For-schungsleiter für elektrische Antriebe. Während dieser industriellen Phase war er an innovativen Projekten beteiligt, wie dem Rügen-Test für Elektrofahrzeuge, der Entwicklung von Transversalflussmotoren für Schienenfahrzeuge und der Entwicklung moderner Hybridfahrzeuge. Von 2004 bis 2006 war er als Professor für Elektrische Energieumwandlung an der Universität Stuttgart tätig. Seit 2006 ist er als Professor für Elektrischen Antriebe an der TU Berlin tätig. Zu seinen aktuellen Forschungs-interessen zählen elektrische Antriebssysteme für den Landverkehr, kleine elektrische Antriebe und Generatorsysteme für Windkraft.
Zu den bedeutenden abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekten seines Fachgebiets (https://www.tu.berlin/ea/ forschung/projekte) Elektrische Antriebstechnik gehören:
- Datengetriebene Auslegung von elektrischen Antrieben
- Getriebelose Maschinen für Kleinwindkraftanlagen
- Additive Fertigung von Permanentmagneten
- Einsatz von drahtgewickelten Werkstoffen bei Transversalflussmaschinen
- Neuartiges Wickelkopfdesign unter Anwendung additiver Fertigungsverfahren
- Nadelwickeln mit modifizierten Wickelkappen
- Direktkontaktierte & faltbare Leistungselektronik.
Viele dieser Projekte fanden große Anerkennung bei den kasachischen Gästen sowie weckten ein reges Interesse, an diesen Themen zusammen arbeiten zu dürfen.
Prof. Dr. Edgar Klose informierte kurz Prof. Dr.-Ing. Uwe Schäfer über die unter-schiedlichen Felder der Tätigkeit des Märkischen Instituts für Technologie- und Inno-vationsförderung, sowie über die laufenden und abgeschlossenen nationalen und internationalen Projekte (www.miti-ev/projekte). Es wurde betont, dass die besondere Aufmerksamkeit der Wissenschaftler und Ingenieure von MITI, seiner Mitglieder und Partner den Aufgaben und Herausforderungen des ländlichen Raumes gewidmet wird. Insbesondere den Fragen der Entwicklung und Einführung neuer Technologien, auch in Bereichen Energieversorgung, inklusive erneuerbaren Energie-Quellen, wie Windenergie. Weitere Arbeitsgebiete von MITI sind nachhaltige Landwirtschaft und naturnahe Regenerierung eutrophierter Gewässer. Die Einbeziehung von Schülern und Gymnasiasten sowie von Studenten der Universitäten und Hochschulen ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsgebiete von MITI.
Akademiemitglied Prof. Dr. G. Tatkeyeva berichtete über die Tätigkeitsfelder der «Saken Seifullin Kazakh Agro Technical Research University», KATRU, Astana, deren internationale Kooperationen sowie über die Erfordernisse, die Ziele und Aufgaben der in KATRU laufenden Projekte inkl. des Projektes mit o.g. Thema zu realisieren, insbesondere zum Wohle der ländlichen Bevölkerung.
Die Kasachische Agrotechnische Forschungsuniversität zählt mit über 12.000 Vollzeitstudierenden und Postgraduiertenforschern zu den drei herausragenden Universitäten Kasachstans. Diese große staatliche Universität ist für ihre techno-logischen Innovationen und ihre wissenschaftliche Forschung bekannt. Die KATRU (https://kazatu.edu.kz/en/pages/universitet/o-nas/o-nas_202306090-24314). trägt den Namen von Saken Seifullin, der ein berühmter kasachischer nationaler Dichter, Schrift-steller und einer der einflussreichsten kasachischen Denker des 20. Jahrhunderts war. Er gilt als Vater der modernen kasachischen Literatur und gründete Anfang des 20. Jahrhunderts den Verband kasachischer Schriftsteller. Vision der KATRU: „Eine führende Forschungsuniversität, die eine Ausbildung bietet, die höchste akademische Standards, Forschung zur Generierung von Spitzenwissen und Verantwortung für das soziale, kulturelle und ökologische Umfeld vereint“.
Die kasachischen Gäste informierten über die neuen nationalen und internationalen staatlichen Programme, die sich der Lösung aktueller Probleme in der Republik Kasachstan widmen, inklusive „erneuerbare Energiequellen, insbesondere Modernisierung von Windkraftanlagen. Sie luden Prof. Dr. U. Schäfer zur Zusammenarbeit ein, worauf sie eine eindeutige Zusage des Gastgebers erhielten. Dabei handelt es um ein breites Spektrum der wissenschaftlich-technischen Kooperation, wie z.B. Doktoranden-Betreuung, Studenten-Austausch, Vorlesungen, Durchführung von Sommer-Schulen und internationalen Projekten mit gemeinsamen Patenten und Veröffentlichungen. Um einen Eindruck von den technischen Möglichkeiten der TU-Berlin, Fakultät IV – Elektrotechnik und Informatik, Institut für Energie- und Automatisierungstechnik, Fachgebiet Elektrische Antriebstechnik für die Umsetzung der geplanten Projekte zu erhalten, wurden die Gäste zu einen Rundgang durch das Technikum des Fachgebietes eingeladen.



Rundgang durch das Technikum des Fachgebietes
Nach der Präsentation des Technikums durch Prof. Dr.-Ing. Uwe Schäfer fanden statt: (1) ein vertieftes Gespräch und wissenschaftliche Beratung über die erreichten Forschungsergebnisse des in KATRU laufenden Projektes „Entwicklung von Syste-men des indirekten Wärmeschutzes für Asynchrongeneratoren von Windkraft-anlagen“; (2) eine rege Diskussion über Systeme des indirekten Wärmeschutzes für Asynchrongeneratoren und deren Anpassung an die Betriebsbedingungen; (3) gegen-seitige Empfehlungen für die praktische Anwendungen, insbesondere in abgelegenen Gebieten der Republik Kasachstan. Prof. Dr. Edgar O. Klose betonte die Bedeutung der geleisteten Arbeit und unterstrich deren Aktualität und Relevanz sowohl für Kasachstan als auch für Deutschland. Er hob die Notwendigkeit einer detaillierteren Darstellung des methodischen Teils der Forschung sowie einer Präzisierung des prak-tischen Teils hervor.
Nach ihrer Rückkehr in Astana schrieben die beiden Professorinnen einen Dankes-Brief an Prof. Dr. Edgar O. Klose: „…. We greatly value the opportunity to learn about the activities of the Märkisches Institut für Technologie und Innovationsförderung e.V. (MITI), to discuss scientific and technical issues, and to strengthen international cooperation. Special thanks to you and Dr. Tatyana Karasyova for the attentive support and the well-planned schedule of meetings, including the visits to BI-WI 2 e.V., the city of Müncheberg, and the Technical University….We are confident that our visit will serve as a solid foundation for future joint scientific projects and exchanges of expertise…“.
Um die deutsch-kasachische internationale Kooperation mit der «Saken Seifullin Kazakh Agro Technical Research University», KATRU, Astana, zu vertiefen, wurde beschlossen, im Oktober dieses Jahres ein gemeinsames Projekt im Rahmen eines kasachischen staatlichen Programms zu beantragen. Dafür sollte in den nächsten Tagen ein für beide Länder – Kasachstan und Deutschland – bedeutendes Projekt im Bereich „nachhaltige und innovative Windkraft-Technologien“ erarbeitet werden.