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(Veranstaltungsort: Französische Botschaft in Berlin, Pariser Platz 5, 10117 Berlin)

Am 28. Juni 2023 veranstaltete das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) in Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft in Deutschland einen politischen Abend zum Thema „Arbeitsplatz Energiewende: Zwischen Schaffung von Arbeitsplätzen, Fachkräftemangel und Strukturwandel“, der sich an alle Akteure der Energiewende, insbesondere an Entscheidungstragende aus Politik, Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, sowie die Presse und Zivilgesellschaft richtete.

Das DFBEW ist eine Informations- und Netzwerkplattform für alle Akteure der „Energiewende“ in Deutschland und Frankreich. Seit seiner Gründung im Jahre 2006 durch die Regierungen Deutschlands und Frankreichs ist es die Aufgabe des DFBEW, seinen Mitgliedern einen Austausch von Informationen zu ermöglichen sowie Brücken zwischen allen Akteuren der „Energiewende“ in beiden Ländern zu bauen, unabhängig davon, ob sie aus Verwaltung, Forschung oder Industrie kommen (https://energie-fr-de.eu/de/startseite.html).

Studien zeigen, dass im Falle von ambitionierten Klimazielen weltweit die Anzahl der direkten Arbeitsplätze im Energiesektor bis 2050 steigen wird (https://energie-fr-de.eu/de/veranstaltungen/leser/politischer-abend-zum-arbeitsplatz-energiewende.html). Auch Europa würde von dieser Entwicklung profitieren. Studien und deren Ergebnisse unterscheiden sich in Bezug auf die analysierten Szenarien, Märkte und Sektoren. So erwartet die Friedrich-Ebert-Stiftung bis 2050 in Deutschland einen Zuwachs der Zahl der Erwerbstätigen in der regenerativen Energiewirtschaft um 0,9 % pro Jahr, auf zwischenzeitlich 400.000 Beschäftigte in 2040. Die ADEME, die französische Agentur für Umwelt und Energie, schätzt, dass die „Energiewende“ bis 2050 insgesamt 900.000 neue Arbeitsplätze in Frankreich schaffen kann. Neben positiven Beschäftigungseffekten versprechen der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und die Investitionen in diese auch, abhängig von den dominierenden lokalen Wirtschaftssektoren, eine steigende regionale Wertschöpfung.

Im Rahmen des politischen Abends am 28.06.2023 diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft Fragen zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Zuge der „Energiewende“, zum Fachkräftemangel sowie zur Rolle von Arbeitsplätzen in der Energiewirtschaft in Strukturwandelregionen in Deutschland und Frankreich. Insbesondere sind folgende Fragestellungen von großer Bedeutung:

  • Welche Chancen bietet die „Energiewende“ im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen?
  • Inwiefern kann bzw. wird der Fachkräftemangel die „Energiewende“ bremsen?
  • Welche Rolle werden Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft in Strukturwandelregionen einnehmen?
  • Welche Rolle spielen dabei globale Wertschöpfungsketten?

Nach der Begrüßung durch S. E. François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland, und durch Sven Rösner, Geschäftsführer, Deutsch-französisches Büro für die Energiewende (DFBEW), in welcher die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich betont wurde, lief die Veranstaltung gemäß Programm.

Begrüßung durch S. E. François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland (links), und durch Sven Rösner, Geschäftsführer, Deutsch-französisches Büro für die Energiewende (DFBEW, rechts).

Nach den einleitenden Vorträgen von Dr. Franziska Brantner, Staatssekretärin, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Herrn Laurent Michel, Generaldirektor für Energie und Klima, Ministerium für den energetischen Wandel, sprachen

— Thomas Gaudin, Ökonom, Geschäftsleitung Zukunftsfragen und Forschung, Französische Agentur für den ökologischen Wandel (ADEME)

— Elke Hanel, Mitglied der Geschäftsführung, Maxsolar

— Roy Mahfouz, Präsident, H2air

— Dr. Nina Scheer, MdB, Klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion über „Schaffung von Arbeitsplätzen, Fachkräftemangel und Strukturwandel – wie gelingt die „Energiewende“ und was bietet sie?“ an der Podiumsdiskussion (Moderation: Dr. Tanja Busse, Moderatorin, Autorin und Journalistin).

Podiumsdiskussion: (von rechts nach links) Thomas Gaudin, Elke Hanel, Dr. Tanja Busse, Roy Mahfouz, Dr. Nina Scheer.

Es wurde viel über duales Ausbildungssystem, Produktionsstätten in Europa (anstatt in China), Vorherseherbarkeit der Politik in Ländern der EU, dezentrales Model in Energieversorgung und derer Stabilität, Sicherheit, Fachkräfte diskutiert sowie zahlreiche Fragen aus dem Publikum gestellt, wie z.B. welche Unterschiede sind bei der „Energiewende“ in Deutschland und Frankreich vorhanden? Notwendigkeit des Einsatzes und des Baus von Atomkraftwerken in Frankreich? Die Rolle der Gewerkschaften bei der Ausbildung? Wie kann man die europäischen Märkte stärken?

MITI e.V. nutzte die Gelegenheit, seine Tätigkeitsgebiete vorzustellen und neue Kontakte anzuknüpfen. So geschehen in vertieftem Gespräch mit Frau Christina Camier, IAAS Potsdam.

Gespräch Prof. Dr. Edgar O. Klose mit Christina Camier.

Es waren unterschiedliche Broschüren im Angebot – „Beschäftigungseffekte der Energiewende: Bisherige Entwicklung und Perspektiven“; „Green Bonds in Europa: Rechtsrahmen, Entwicklung und Ausblick“, „Gesetz zur Beschleunigung der Erzeugung erneuerbarer Energien: Die wichtigsten Gesetzmaßnahmen“ – die an  MITI-Mitglieder weitergeleitet wurden.