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(Veranstaltungsort: Berliner Haus der Deutschen Wirtschaft,

Breite Str. 29, 10178 Berlin)

Über 300 Teilnehmer aus Deutschland und Usbekistan besuchten am 1. März das Deutsch-Usbekische Businessforum im Berliner Haus der Deutschen Wirtschaft, an dem auch der usbekische Ministerpräsident Abdulla Aripov teilnahm https://www.ost-ausschuss.de/de/usbekistan-bietet-sich-als-partner). Seit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes 2016 unter Staatspräsident Shavkat Mirzijojev, aber erst recht seit dem vergangenen Jahr (Ukraine!) ist Usbekistan wie die gesamte Region Zentralasien als Standort und Drehkreuz nach Asien in den Fokus der deutschen Wirtschaft gerückt. Im vergangenen Jahr hat sich der deutsch-usbekische Handel auf 1,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Nach der Begrüßung durch Dr. Volker Treier, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), und Prof. Manfred Grundke, Mitglied des Vorstandes, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.,

stellte der Premierminister Usbekistans, S.E. Abdulla Aripov, die Schwerpunkte der neuen Entwicklungsstrategie von 2022 vor, darunter die Förderung ausländischer Direktinvestitionen, die Privatisierung in der Chemie- und Autoindustrie, der Verkauf staatlicher Immobilien und die Beteiligung privater Investoren an Infrastrukturprojekten im Rahmen von Öffentlich-Privaten Partnerschaften. In der Republik Usbekistan sollen die Anlagen erneuerbarer Energiequellen ausgebaut, die Energieeffizienz erhöht und generell grüne Technologien – nicht zuletzt aus Deutschland – gefördert werden. Bei der Berufsausbildung setzt Usbekistan auf gemeinsame Projekte mit deutschen Unternehmen. „Wenn wir einander unterstützen, können wir unsere beiden Wirtschaften stärken“, sagte S.E. Premierminister Abdulla Aripov und lud die Teilnehmer zu einem Investitionsforum in Taschkent Ende April ein.

Das Deutsch-Usbekische Businessforum im Berliner Haus der Deutschen Wirtschaft am 01.03.2023.

In der anschließenden Paneldiskussion zur „Grünen Transformation“, die von Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms moderiert wurde, präsentierte S.E. Zhurabek Mirsamahmudov, Energieminister der Republik Usbekistan, die geplanten Projekte zum Ausbau der Anlagen erneuerbarer Energiequellen. S.E. Ilkhom Norkulov, 1. Stellvertretender Minister für Wirtschaft und Finanzen der Republik Usbekistan, unterstich, dass Grüne Transformation und Energieeffizienz auch für die Wettbewerbsfähigkeit seines Landes wichtig seien.

Der zweite Konferenzschwerpunkt behandelte das Thema „Fachkräfte und Ausbildung“. Ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit im Bildungsbereich mit Deutschland wurde von S.E. Ibrohim Abdurahmonov, Minister für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation der Republik Usbekistan, sowie von S.E. Nosim Husanov, Stellvertretender Minister für Armutsbekämpfung und Beschäftigung, bekräftigt: „Usbekistan wolle sich noch entschlossener als bislang am dualen Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild orientieren und die Kapazitäten ausbauen“. Am Tag vor dem Businessforum fand in Berlin bereits die 7. Sitzung des Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrats statt, während dessen sprachen Prof. Dr. Edgar O. Klose, 1.Vorsitzende des Vorstandes, und Dr. Tatyana Karasyova, Projektmanagerin und Referentin MOE-Länder und GUS, (DUWIRAT- Veranstaltung am 28.02.2023) mit S.E. Ibrohim Abdurachmonov über die Gründung eines innovativen Technologie-Zentrums mit dualer Ausbildung in der Republik Usbekistan sowie über die Organisation und Durchführung verschiedener innovativer gemeinsamer Projekten. Dieses Gespräch wurde im Rahmen des Businessforums fortgesetzt. Entscheidende Faktoren in der Kooperation sind die Verbesserung der Ausbildungsqualität für Usbeken im Inland sowie der Ausbau entsprechender Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland.

Treffen von S.E. Ibrohim Abdurachmonov, Minister für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation der Republik Usbekistan (links) und Prof. Dr. Edgar O. Klose (rechts) während des Businessforum am 01.03.2023.

Es wurde auch über Schwierigkeiten bei den Ausbildungsvorhaben berichtet, z.B. die Sprachanforderungen, das Fehlen der Flexibilität und Schnelligkeit bei den deutschen Behörden bei der Beantragung von Aufenthaltstiteln, der Mangel der Unterbringungsmöglichkeiten (wie Lehrlingswohnheime) in Deutschland, u.a.m..

MITI e.V. nutzte die Gelegenheit, seine Tätigkeitsgebiete vorzustellen, um die Partnerschaft mit usbekischen Vertretern verschiedener Organisationen und Ministerien zu vertiefen sowie viele neue Kontakte anzuknüpfen. So geschehen in vertieften Gesprächen mit S.E. Gayrat Ganievich Fazilov, Deputy Minister of Foreign Affairs, Ministry of Foreign Affairs of the Republic of Uzbekistan, Herrn Günter Philipp, Managing Director of Pecon Trade GmbH, und Frau Ekaterina Galitsyna, Director, Head of CIS-Region, KFW IPEX-Bank (siehe unten).

Gespräch zwischen S.E. Gayrat Fazilov, Deputy Minister of Foreign Affairs, Ministry of Foreign Affairs of the Republic of Uzbekistan (rechts), und Prof. Dr. Edgar Klose (links).
Gespräch zwischen Ekaterina Galitsyna, Director, Head of CIS-Region KFW IPEX-Bank (links), Prof. Dr. Edgar O. Klose (mitte) und Günter Philipp, Managing Director of Pecon Trade GmbH (rechts).

Während dieser Gespräche wurden neue Erkenntnisse über die Gesetzgebung der Republik Usbekistan sowie über verschiedene Möglichkeiten bei der Finanzierung von innovativen Projekten erhalten, die auch für die MITI-Mitglieder von erheblicher Bedeutung sein werden.