(Veranstaltungsort: Stadtverwaltung Strausberg, Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg)
Initiiert durch MITI e.V., besuchte auf Einladung der Bürgermeisterin der Stadt Strausberg (kommunales Mitglied von MITI), Frau Elke Stadeler, eine 9-kopfige Delegation aus der Hauptstadt Xi’an der zentralchinesischen Provinz Shaanxi der VP China am 11.10.2023 Strausberg.
Sie lud die chinesischen Gäste und die Vertreter von MITI e.V. zu einem Gedankenaustausch in die Räume der Stadtverwaltung ein: Die Gäste aus Behörden und Unternehmen der Vier-Millionen-Stadt Xi’an und der Region sind an einer Kooperation mit deutschen Partnern interessiert. Die einst als Chang’an (Ewiger Friede) bekannte Stadt markiert den östlichen Endpunkt der Seidenstraße und war Sitz der Herrscher der Zhou-, Qin-, Han- und Tang-Dynastie. Zu den bedeutenden archäologischen Stätten in der Umgebung von Xi’an zählt die Terrakotta-Armee (Bingmayong) – Tausende lebensgroße, von Hand geformte Figuren, die mit Qin Shi Huang, dem ersten Kaiser Chinas, bestattet wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Mausoleum_Qin_Shihuangdis).
Prof. Dr. Edgar O. Klose, der 1. Vorsitzende des Vorstandes MITI, eröffnete die Veranstaltung
und begrüßte die Gäste namentlich; ebenso begrüßte er die Bürgermeisterin und stellte die Teilnehmer auf MITI-Seite den Gästen vor. Danach hieß die Bürgermeisterin, Frau Elke Stadeler, die Gäste herzlich willkommen und berichtete über die Geschichte der Stadt Strausberg sowie über die erfolgreichen Städte-Partnerschaften mit Kommunen aus Deutschland, Polen, Tschechien und Belgien. Sie sprach auch viele gegenwärtige Probleme in Deutschland und der Welt an, die „wir gemeinsam friedlich lösen können“, so Frau Bürgermeisterin.
Sie stellte den Teilnehmern Strausberg mit seinen Eigenheiten und Besonderheiten vor – von kommunalen Leistungen über Wirtschaft, Infrastruktur bis hin zur Stadtwerke-Gruppe. Sie machte auf Nachfrage der Gäste aus VR China deutlich, dass es kaum noch Flächen für die Neuansiedlung von Unternehmen in Strausberg gibt. Ideen von einer eventuellen Städtepartnerschaft erteilte sie indes eine Absage. Herr Shi Zhijun, Abteilungsleiter im Handelsministerium der Provinz Shaanxi, hatte seinerseits bei der Vorstellung der eigenen Heimat auch solche Gedanken geäußert.
Prof. Dr. Edgar Klose informierte die Gäste aus China in seinem Beitrag
über die Tätigkeitsgebiete des Märkischen Instituts für Technologie- und Innovationsförderung. Er betonte dabei, dass die besondere Aufmerksamkeit der Wissenschaftler und Ingenieure von MITI, seiner Mitglieder und Partner den Aufgaben und Herausforderungen des ländlichen Raumes gewidmet sind. Insbesondere die Fragen der Entwicklung und Einführung neuer Technologien in die volkswirtschaftliche Nutzung im Einklang mit den drei grundlegenden Komponenten einer „Nachhaltigen Entwicklung“ stehen dabei im Zentrum der Arbeiten. Auch die Weiterbildung von Schülern der Gymnasien im MINT-Bereich sowie die Einbeziehung von Studenten der Universitäten und Hochschulen im nationalen wie internationalen Bereich sind wichtiger Bestandteil der Arbeit. MITI wolle mit seinen rund 100 Mitgliedern, vor allem pensionierte Wissenschaftler (so genannten Emeriti), die internationale Zusammenarbeit fördern. Man könne mit seinen Niederlassungen in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika bei derartigen Kooperationen unterstützen.
Eröffnung des Seminars durch Prof. Dr. Edgar O. Klose
Es wurden viele Fragen gestellt, insbesondere vom Vizeminister Xi’an National Civil Aerospace Industry Base, Herrn Jiang Yang, der über in Strausberg vorhandene Industriezweige, innovative Unternehmensentwicklung, Finanzen und Stadtverwaltung der Stadt Strausberg wissen wollte. Stellvertretender Abteilungsleiter, Herr Peng Peng, Shanxi Provincial Department of Commerce, informierte über die Forschungszentren und Universitäten der Provinz Shaanxi, die sich auch mit agrar-wissenschaftlichen Themen befassen.
Es wurden weitere innovative Systeme von MITI-Partnern präsentiert, die bei den Gästen ein reges Interesse fanden, z.B. im Gesundheitsbereich AgilCare Pro und WeWhoThom. Unter anderem berichtete Herr Hermann Riesen, Junior Expert, International Relation MITI, über einige spektakuläre Ergebnisse mit diesen Gerätesystemen.
Dr. Tatyana Karasyova, MITI-Projektmanagerin MOE und GUS, stellte das Gerätesystem PlantVital®5000 (www.plantvital.de) vor, welches auf Grund seiner innovativen Eigenschaften mit einer Urkunde des Bundespräsidenten a. D. Horst Köhler im Jahre 2008 ausgezeichnet worden war, und erklärte, wie dieses System für die Bearbeitung wesentlicher Aufgaben im Pflanzenbau zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln erfolgreich eigesetzt werden kann. Sie sprach auch über die Vorteile dieses Messsystems bei der Bestimmung der Pflanzenvitalität und lud chinesische Studenten zu Studienaufenthalten bei MITI im Rahmen internationaler Programme der EU ein.
Die Gäste aus der VR China zeigten ein vitales Interesse an die präsentierten Technologien und Methoden. Frau Shi Xue, Xi’an Rongke International Technology Transfer Co. Ltd, Commercial, wird diese Informationen in ihrem internationalen Xi’an Rongke Technologietransfer-Zentrum weiterverbreiten.
Themen der allgemeinen Diskussion bezogen sich auf die Entwicklung und Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit mit neuen Erfahrungen zum Nutzen aller Partner, die Erweiterung der Absatzmärkte in China und Deutschland, die Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen, Treffen, Ausstellungen und Seminaren. Besonders betont wurden Themen wie Kooperations-Möglichkeiten in den Bereichen (1) Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung, insbesondere in abgelegenen ländlichen Räumen; (2) Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft unter Einbeziehung von innovativen Methoden und Technologien; (3) Einsatz von alternativen Medizin-Technologien. Am Ende der Veranstaltung unterschrieben Prof. Dr. Edgar O. Klose und der Generalsekretär des Xi’an Software Industrieverbandes, Herr Yang Yushan, eine Rahmenvereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit.
Frau Bürgermeisterin, Elke Stadeler, und der 1. Vorsitzender des MITI-Vorstandes, Prof. Dr. Edgar Klose bekamen ein chinesisches Kunstwerk zur Erinnerung an das Treffen und zum Start der gemeinsamen Kooperation.