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Vortrag zu „Handlungsmaximen im Rahmen der Nachhaltigen Entwicklung“ Stellungnahme zur Veranstaltung von Dipl.-Ing. Lutz Amsel, Strausberg Alternativen denken für Nachhaltigkeit Nur wenn sich Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit im Gleichgewicht befinden, ist Nachhaltigkeit im Sinne des Kyoto-Protokolls überhaupt möglich. Diesen entscheidenden Unterschied zu anderen Nachhaltigkeitsbetrachtungen verdeutlichte Prof. Dr. Edgar Klose vom „Märkischen Institut für Technologie- und Innovationsförderung e. V.“ (MITI) beim Diskussionsabend des Vereins „alternativen denken“ am 17.04.2018 in der Kreisgeschäftsstelle in Strausberg. Der Wissenschaftler kritisierte, dass viele Parteien einzelne Hauptfaktoren übergewichten und damit nachhaltige Entwicklung hemmen. So verschieben die Grünen das Gleichgewicht zugunsten der Ökologie, die konservativen Parteien zugunsten der Ökonomie und die sozial orientierten Parteien zugunsten der sozialen Gerechtigkeit. Bei der Aufstellung von Handlungsmaximen für Nachhaltigkeit, abgeleitet aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, spannte Klose in seinen Ausführungen einen weiten Bogen über die Jahrtausende und zeigte dessen Bedeutung für die heutige Zeit weltweit, aber auch vor Ort auf. In der spannenden Diskussion wurde deutlich, dass die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse nachhaltige Entwicklung hemmen. Die vordergründige Profitorientierung in fast allen Bereichen, die Umverteilung des gesellschaftlichen Vermögens zugunsten der Reichen, die Ungleichgewichte in den weltweiten Beziehungen, die Privatisierung der Daseinsvorsorge sowie ein vorrangiges betriebswirtschaftliches statt volkswirtschaftliches Denken seien u. a. Faktoren, die eine ausgewogene nachhaltige Entwicklung behinderten. Jede Ebene, auch die kommunale, sei beim nachhaltigen Handeln gefragt. Ein besonders plastisches Beispiel dafür bilde der ÖPNV. Wenn dieser gut organisiert und in den Preisen sozial verträglich gestaltet werden würde, sänken die Umweltbelastung, volkswirtschaftlich gesehen der Aufwand für Mobilität und der Verkehr.

Dipl.-Ing. Lutz Amsel Strausberg/Vereinsmitglied